Werkstatt
In der Goldschmiede: Hier passiert die Magie…
Das ist mein Goldschmiede-Werktisch.
Er ist seit meiner Lehrzeit vor über 25 Jahren mein Arbeitsplatz und ist übersäht mit Schrammen, Brandflecken und unzähligen weiteren Spuren, die von unserer gemeinsamen Geschichte erzählen.
An diesem Tisch entstehen meine Schmuckstücke und Trauringe, die es im “Atelier kleine Freiheit” zu sehen gibt - ebenso wie alle meine Kunstobjekte und Emaillearbeiten.
Es ist unmöglich, jeden der vielen Arbeitsschritte vorzustellen, der in einer kleinen Skulptur oder in einem Bildobjekt steckt. Am Ende ist es immer ein Zusammenspiel von tausend neuen Ideen, alter Handwerkskunst und ganz viel Farbenliebe.
Und hier geht es zur Emaillwerkstatt!
Das Herzstück ist der Brennofen. Der Blick in sein rundes Bullauge verrät mir, wann drinnen die richtige Temperatur herrscht, um die vorbereiteten Werkstücke durch die Luke zu schieben: Je heller das Fenster leuchtet, je heisser ist es drinnen in der Brennkammer.
Öfen mit digitaler Temperaturanzeige sind natürlich eine feine Sache, doch egal mit welcher technischen Ausrüstung man arbeitet - es braucht viel Geduld und Übung.
Das Aufschmelzen der Farben im Ofen dauert nur wenige Minuten, dafür ist die Vorbereitung der Werkstücke umso zeitaufwändiger. Doch wenn ich nach dem Abkühlen das fertige Stück in den Händen halte, ist dies immer wieder die schönste Entschädigung für die langen Stunden am Werktisch.
Emaille
Emaille ist einfach gesagt eine Form von pulverisiertem Glas, das bei hohen Temperaturen auf Metallgründe aufgeschmolzen wird. Die Grundzutat ist Silikat, vermischt mit farbgebenden Zusätzen wie z.B. Oxiden und mineralischen Pigmenten.
Ich arbeite mit transparenten und opaken (undurchsichtigen) Emails und brenne sie in mehreren Schichten übereinander, so entstehen Verläufe und Schattierungen. Auch reagieren die Farben untereinander manchmal ganz unerwartet, was fabelhaft sein kann - oder einen die Haare raufen lässt.
Hier zeigt sich die Verwandtschaft zu den Aquarellfarben, mit denen sie sich die wundervolle Eigenschaft teilen, nie vollständig kontrollierbar zu sein - ganz so wie die wilde Natur.
Brennproben sind unerlässlich: Aus diesen entsteht nach und nach der ganz eigene “Farbkasten”, aus dem ich schöpfen kann.
Farbpalette & Papiermodell
Sägen, Sieben, Brennen
Für sicheren Stand: Die Sockel
Die Standsockel für meine Objekte fertige ich seit jeher selbst an. Das ist aufwändig und fordert viel Handkraft - aber so sind sie maßgeschneidert zum Holzstück oder Motiv des Objekts. Sie werden als Hohlkorpus gefertigt, wie man ihn z.B. auch für eine kleine Dose herstellen würde: Ein Rahmen mit Boden und Deckel, gefertigt aus Bronze, Messing oder Kupfer.
Biegen, Löten
Unterseite mit Luftloch
Oberseite aufgelötet
fertiger Sockel mit Holz
Fundholz
fertiges Objekt